Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
Zwischen historischen Grabplatten lugen überdimensionale Augen hervor, als verfolgten sie den Besucher mit ihren Blicken.
In einer Nische turnt scheinbar zufällig eine Menschenmenge von Gipsminiaturen, die bei genauerer Betrachtung auf das Erleben der Einsamkeit in belebter Masse hinweist.
Kontrastierend sieht man sich der Darstellung von Individualität in Gesichtszügen und Mimik gegenüber. Lachende, weinende, zornige, gleichmütige Gesichter loten die Bandbreite subjektiver, emotionaler Gestimmtheit aus. Dazu werden die individuellen Interpretationen von Textfragmenten aus der Johannespassion mittels Aktion und Skulptur gezeigt.
Der Frage nach dem Wahrheitsgrund der eigenen Individualität wird beispielsweise durch eine Gegenüberstellung von gemaltem Porträt und realer Person nachgegangen.
Eine Videoinstallation
zeigt den Versuch zweier Schüler, in der Münchner Fußgängerzone
den Strom der vorbeieilenden Passanten zu Gunsten eines Blickes auf den Menschen
kurz zu unterbrechen: Ecce homo!
Die Ausstellung umrahmte die Aufführung der Johannespassion von Johann
Sebastian Bach am Sonntag, den 25. März, in Scheyern.
Der Kreuzgang des Klosters wurde an diesem Wochenende zum Ausstellungsraum für Arbeiten aus den Grund- und Leistungskursen Kunst am Schyren-Gymnasium, die eigens zur Johannespassion entstanden sind.
Text: Anna-Maria Schirmer
Fotos: Hans-Georg Haehnel
(25. März 2007)
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