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P-Seminar: »Journalistisches Schreiben«

Das Interview mit Hansi Küpper am 4. 12. 2012 im SGP


Interview mit Hansi Küpper am 04.12.2012

Madrid, Mailand, Berlin - als Fußballkommentator um die ganze Welt

Fußballkommentator und eingefleischter Dortmundfan? Hansi Küpper meint, dass trotzdem die Objektivität in seinem Beruf immer gegeben ist, und man subjektive Beiträge von Kommentatoren kaum erkennt. Eher vergleicht er die Beziehung zu seiner Lieblingsmannschaft BVB mit einer Eltern-Kind Beziehung, denn wenn er ein Spiel der Borussia kommentiert, geht er besonders kritisch und streng an deren Spiel heran.

Für ihn war schon früh klar, dass er in seinem Beruf etwas mit Sport, am liebsten mit Fußball, machen wollte. Bis zu seinem 20. Lebensjahr hing er an dem Traum, Profifußballer zu werden. Später absolvierte Hansi Küpper ein Praktikum beim Westdeutschen Rundfunk, da ihn das Radio faszinierte. Er berichtete von Kurt Brummers Seminar für Sportjournalismus, bei dem er lernte, sieben Minuten ohne Unterbrechungen zu sprechen, denn das sei das Wichtigste als Radiokommentator. Deswegen, erklärte er, sei es einfacher und sicherer als Fernsehreporter zu arbeiten, da Bilder in manchen Momenten für sich sprächen; das Sprechen im Radio könnte man als gute Vorschule dafür sehen.

Wegen seines Berufs musste Hansi Küpper sich seinen Dialekt, den er als geborener Westfale hat, eingestehen und abtrainieren.

Der Tagesablauf eines Sportkommentators bietet viele Freiheiten, doch hinter den Auftritten im Fernsehen stecken Vorbereitung, Recherche und Planung. Für ein Spiel in der Bundesliga bereitet er sich eineinhalb Tage vor und wertet die Infomappe, in der Informationen und Fakten über den Verein und dessen Spieler gesammelt sind, aus.

Eine freie Wahl der Spiele, die er kommentiert, hat er dabei nicht, was für ihn Fairness ausmacht.  

Nebenbei schreibt Hansi Küpper alle zwei Wochen einen Artikel für das Mitgliedermagazin  des BVB, ist oft zu Besuch bei der Fernsehsendung „Doppelpass“ und leiht außerdem seine Stimme zusammen mit Wolf-Christoph Fuss dem Computerspiel „Pro Evolution Soccer“.

Wenn Hansi Küpper privat ein Fußballspiel anschaut, fällt es ihm schwer, die Kommentare anderer nicht zu bewerten, wobei er aber versucht, fair zu bleiben. Sich selbst und seine Kommentare höre er viel zu selten, aber wenn, dann sehe er sich sehr selbstkritisch und versuche, an seinen Schwächen zu arbeiten.

Als Tipp, wie man ein langweiliges Spiel retten könnte, verrät Hansi Küpper, dass man Geschichten und Anekdoten über die Spieler oder Ähnliches erzählen könnte. Allerdings, fügt er hinzu, werden manche Zuschauer dadurch genervt.

Zum aktuellen Thema Gewalt in Fußballstadien meint Hansi Küpper, dass man Bengalos, die er selbstverständlich ablehnt, nicht mit Gewalt gleichsetzen sollte. Außerdem gibt Hansi Küpper zu bedenken, dass es viel wahrscheinlicher ist, auf dem Münchner Oktoberfest Opfer von Gewalt zu werden, als bei einem Stadionbesuch. Trotzdem findet der Kommentator, dass Menschen, die zum Beispiel wegen einer Niederlage gewalttätig werden, die Atmosphäre zerstören.

Ein anderes zurzeit relevantes Thema sind die technischen Hilfsmittel, die es schon im Tennissport gibt. Die Rede hierbei ist vom so genannten Hawk-Eye, einem System zur Ballverfolgung, das Felix Magath nun auch im Fußball einsetzen will. Hansi Küpper hält allerdings nicht viel davon, da es seiner Meinung nach beim Tennis nur die Dramatik steigern soll.

Sein schönstes Erlebnis, bezogen auf seinen Beruf, hatte er beim Europacup Spiel des BVB, das sein Lieblingsverein durch das Elfmeterschießen knapp gewonnen hat und damit ins Halbfinale eingezogen ist. Dieses Spiel empfand Hansi Küpper als sehr emotional und intensiv. Die größte Blamage, die ihm unterlaufen ist, war am Anfang eines Spiels von Borussia Dortmund, als er vor lauter Hektik sagte, der Schiedsrichter käme aus der Sowjetunion – 20 Jahre nach ihrem Untergang.

Anna K.


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