„In einem Teufelskreis aus Gewalt und Gegengewalt ist Palästina gefangen“, sagt Faten Mukarker, „und wo Menschenrechte verletzt werden, darf man nicht schweigen.“ Die christliche Friedensaktivistin wurde 1956 in Bethlehem geboren und ist in Deutschland aufgewachsen; im Alter von zwanzig Jahren kehrte sie nach Palästina zurück. Diesen Montag war sie auf Einladung der Fachschaft katholische Religion zu einem Vortrag am Schyren-Gymnasium zu Gast.

Besatzung, Mauer, Straßen und Ausgangssperre – solche Begriffe kennen deutsche Jugendliche nur aus Geschichtsbüchern. Im Westjordanland dagegen gehören sie zum Alltag, und von diesem Alltag erzählt Faten Mukarker. Wie in einer Geschichtsstunde lässt sie den Nahost-Konflikt seit 1947 Revue passieren, in dem das Schablonendenken auf beiden Seiten zu immer neuer Gewalt führe. Sie liefert aber auch sehr persönliche Anekdoten: von dem Großvater in Bethlehem, der ihr an Ort und Stelle zeigte, dass Jesus wohl in einer Höhle zur Welt kam, vom Leben in der Großfamilie und von der Kirche, die in Palästina bis heute als Heiratsmarkt dient.

Die etwa hundert jugendlichen Zuhörer folgten dem Vortrag aufmerksam und mit großem Interesse. Mukarkers Buch „Leben zwischen Grenzen. Eine christliche Palästinenserin berichtet“ ist 1998 erschienen. Lesenswert ist es bis heute.

Faten Mukarker erzählt am Schyren-Gymnasium vom Alltag inmitten des Nahostkonflikts.

Text & Foto: © Roland Scheerer, Pfaffenhofen 2014