„Der Landtag sind wir!“, hieß es vor Kurzem für zwei zehnte Klassen des Schyren-Gymnasiums: Unter der Koordination der Sozialkundelehrer Richard Fischer und Tobias Grieb führten vier Mitarbeiter des Zentrums für angewandte Politikwissenschaften der Ludwig-Maximiliansuniversität ein Planspiel durch, bei dem die Schüler in die Rollen von Landtagsabgeordneten und Medienvertretern schlüpften.

Ein Kurzreferat über den Gesetzgebungsprozess gab den Impuls, den Rest mussten sich die Schüler – ausgestattet mit fiktiven Abgeordnetenbiographien - selbst erarbeiten. Die Fraktionsstärken waren denen des Landtages nachempfunden, sodass sich mehr als die Hälfte der teilnehmenden Schüler in der CSU-Fraktion wiederfand, während Grünen und Freie Wähler nur je vier Volksvertreter stellten.

Ziel des Vormittags war es, eine Gesetzesvorlage zur Schulreform zu bearbeiten. Diese wurde in den Fraktionen, im Plenum und in den Ausschüssen beraten. Dazu mussten Vorsitzende gewählt, Argumente und Strategien erarbeitet werden. Am Schluss lieferten sich die Fraktionsvorsitzenden ein heftiges Wortgefecht, das auch den anwesenden Volksvertretern Respekt abnötigte.

Ein LMU-Mitarbeiter führt SGP-Zehntklässer in das Polit-Planspiel Bayerischer Landtag ein. Am Pult die Abgeordneten Christian Magerl und Karl Straub. Foto: Roland Scheerer

Den Abschluss des spannenden Vormittags bildete nämlich eine Fragerunde mit echten Landtagsabgeordneten. Hierfür waren Karl Straub (CSU) aus Wolnzach und Christian Magerl (Grüne) aus Freising angereist, die wertvolle Einblicke in den Alltag eines Parlamentariers gaben. Beide waren sich darin einig, dass ein solches Projekt sehr sinnvoll ist, und ermunterten die Jugendlichen unisono, sich in der Politik zu engagieren, während die Münchner Projektleiter die rhetorischen Fähigkeiten der Pfaffenhofener Schüler lobten.