Eine gelungene „Was ihr wollt“-Inszenierung von Rose Heyl-Wippl und Ruth Knoll zeigt das Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen. Die sicherlich dankbarste Rolle, die des Narren, spielt Felix Koch, der diese Chance aber auch wirklich nutzt. Mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik und atemberaubendem Gesang fesselte das Mitglied der Band Hello Gravity, das Publikum.

Normalerweise konzentrieren sich Zuschauer auf die Hauptdarsteller, aber in dieser Inszenierung sollte man immer den Narren im Auge behalten, denn dann erfährt man, was von den Aktionen und Aussagen der Helden zu halten ist.

Ein weiteres Glanzlicht dieser Inszenierung ist der in vielen Theateraufführungen am Gymnasium schon bewährte Titus Schütz, obwohl seine Rolle als Trunkenbold etwas eindimensional ist, kommt sehr viel von diesem Menschen beim Zuschauer an.

Die Slapstick-Fähigkeiten von Benedikt Starringer sind auch schon aus früheren Inszenierungen bekannt, aber diesmal muss man wirklich um seine Gesundheit fürchten, wenn er wiederholt zu Boden geht, aber Christoph von Bleichenwang steht immer wieder auf.

Hervorragend ist mit Manuela Leisten die Viola besetzt. Sie muss einen jungen Mann spielen, obwohl sie der weibliche Zwilling von Sebastian ist. Das macht sie sehr gut und sehr glaubwürdig. Ihre Schwester Susanne aus dem Leistungskurs Kunst hat als Facharbeit das äußerst geschickte Bühnenbild dieser Aufführung erstellt.

Bemerkenswert ist, dass zu Shakespeares Zeiten alle Rollen von Männern besetzt waren, während in dieser Inszenierung nun viele Mädchen in Männerrollen wechseln. Aber: die Mädchen machen das sehr gut!

Pascal Lisson als Orsino jedoch ist ein verliebter, unglücklicher Mann und Pascal Lisson ist auf der Bühne immer am besten, wenn er unglücklich ist.

Christoph Minkenberg als Malvolio wirkt zunächst blass, aber das gebietet ihm seine Rolle als Butler der schönen Oliva. Als er aber in den Irrgarten der Liebe gerät und mit rosa Kniestrümpfen und Dauergrinsen auf der Bühne erscheint, merkt man, welch schauspielerisches Talent in ihm steckt, endgültig überzeugt er dann als Gefangener im Verließ.

Natürlich sind auch weitere Rollen des Stückes sehr gut besetzt, aber hier soll ja nicht alles verraten werden.

(Hans Lindenmüller, Claudia Fabrizek, unsere Techniker ...)

Unbedingt noch zu erwähnen ist jedoch die ausgezeichnete Textbeherrschung aller Schauspieler und die Tatsache, dass die Technikgruppe unter der Leitung von Hans Lindenmüller eine präzise Arbeit abliefert und dass der Text dieser Inszenierung von Claudia Fabrizek - einer Lehrerin am Schyren-Gymnasium - ins Deutsche übertragen wurde.