Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Gelungene Premiere am Schyren-Gymnasium

Die Welturaufführung des Musicals „Gisela und Stephan“ am Schyren-Gymnasium (SGP) war ein voller Erfolg. Das Bühnenbild und die Kostüme bemühten sich um Zurückhaltung und waren äußerst funktional und dabei einfach schön.

Falco Blome führte mit Unterstützung von Ruth Knoll eine sehr geschickte Regie und verlieh der Aufführung professionellen Schliff, während Stefan Daubner sich am Dirigentenpult verausgabte, um dem Musicalorchester des SGP leise und kräftige Töne zu entlocken.


Abschied - © Heinrich Fischer, Pfaffenhofen 2013

Die Chöre und Solisten aus Ungarn gaben ihr Bestes, und das ist ziemlich gut. Aber auch die Solisten aus dem Umfeld des SGP – allen voran Nathalie Wagner, Antonio Schäfer, Teresa Meßtaler, Franz Oppel und Reinhard Schulte-Wrede waren äußerst hörenswert.

Die Musik des Musicals ist anspruchsvoll und nicht immer unmittelbar eingängig, aber sie erschließt sich immer mehr, je länger man ihr lauscht. Nicht nur verschiedene Völker, sondern auch unterschiedliche Klangwelten treffen und vermischen sich in diesem Stück.

Wenn man den Schluss von Wagners Götterdämmerung wie Thomas Mann als Sinnbild des Liebesprinzips deutet, versteht man, dass Stefan Daubner, nachdem sowohl die ungarische als auch die bayerische Hymne erklungen sind, „Gisela und Stefan“ mit einer Anspielung auf den Schluss der Ringtetralogie enden lässt.

Auch ansonsten steckt das Werk voller Anspielungen: Dénes Harmath greift im ersten Akt das Tristanmotiv auf und im Sinne Wagners zeichnet die Musik beim Gstanzl-Vortrag im dritten Akt auch gleich die Folgen des Gereimten vor, nämlich einen Konflikt zwischen den Bayern und den Ungarn, der sich zum Glück noch lösen lässt. So bildet die Musik zur Handlung stets einen Subtext oder wenn so man will, eine zweite Erzählebene: Die synkopierte Rhythmik ungarischer Volksmusik findet ebenso Eingang in das Musical wie der bayerische Zwiefache.

Das Motiv Gis-E-A – Es-E-F-A - aus den Namen „Gisela und Stephan“ generiert, erscheint in der Trauungszeremonie und bei den die Aufführung rahmenden Fanfaren.


Wir sind uns nah - © Heinrich Fischer, Pfaffenhofen 2013

Manche der Songs haben „Ohrwurmpotential“ – Wer dreimal „Ich weiß nicht“ gehört hat, ist dem Refrain verfallen – man muss an „My Heart Will Go On“ aus „Titanic“ denken. Ähnliche Wirkung hat das Duett „Wir sind uns nah“. Gerne hätte man ein Feuerzeug zum Leuchten gebracht.

Die Produktion von Stefan Daubner und seinem Team kann als Sensation bezeichnet werden und es ist schade, dass es nur fünf Aufführungen dieses Musicals geben wird – und eine ist schon vorbei.

>> Bilder von der Premiere und Generalprobe

>> Bilder von der zweiten Aufführung

>> Bilder von der dritten Aufführung

>> Gisela und das Festspielhaus Pfaffenhofen

© Hans-Georg Haehnel, Pfaffenhofen 2013