Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Schyren-Theater macht die Schule zur Hölle

Furiose Eigenproduktion feierte im Januar 2013 Premiere

Schule kann die Hölle sein - oder zur Hölle werden! Zumindest in der neuen Eigenproduktion des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen, die auch genau so heißt: "Schulhölle".



Nach einem besonders anstrengendem Schultag wünscht eine verzweifelte Schülerin ihre Lehrer einfach zum Teufel. Leider werden ihre Rachegelüste wahr - und ein ganzes Kollegium findet sich unverhofft in der Unterwelt wieder.

Dort treffen die Lehrer auf des Teufels Großmutter (Benedikt Starringer), auf den Leibhaftigen höchstselbst (Sophia Ritthammer) und viele kleine Unterteufel, deren anfänglicher Wunsch nach "Beute" nicht aufgeht - vor allem, weil die Lehrer das Lehrersein nicht sein lassen können und beginnen, die Hölle "pädagogisch wertvoll" auszugestalten ...

Die bitterböse Schulkomödie unter der Regie von Rose Bayerl und Ruth Knoll wurde im Januar 2013 am Schyren-Gymnasiums aufgeführt.

Wenn die Schule zur Hölle wird - und die Hölle zur Schule - Schyren -Theater liefert Satire auf den Bildungsnotstand

Als in den Fürstentümern Deutschlands nach und nach die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde, herrschte vielerorten erst einmal Lehrermangel. Ausgediente Unteroffiziere wurden kurzerhand an die Bildungsfront abkommandiert mit, nun ja, unterschiedlichem Erfolg.
Wenn man dem aktuellen Stück, das Ruth Knoll und Rose Bayerl mit den Schülern des Schyren-Theaters geschrieben und inszeniert haben, glauben darf, könnte es bald wieder soweit sein. Das Premierenpublikum in der gut gefüllten Aula jedenfalls fühlte sich bestens unterhalten: "Schulhölle" ist eine satirische Abrechnung mit den Unzulänglichkeiten unseres Bildungssystems.

Während die von einer Schülerin zur Hölle gewünschten Lehrer, dort angekommen, selbst die Unterwelt zu einem pädagogisch wertvollen Lernort umgestalten und den Leibhaftigen (Sophia Ritthammer) schier zur Verzweiflung treiben, sucht oberirdisch der Schulleiter (Nicolas Maier) händeringend nach Aushilfskräften, um den Unterrichtsbetrieb am Laufen zu halten. Die Eignung der skurrilen Bewerber ist unterschiedlich, mangels Alternativen übernimmt schließlich ein Kriegsveteran (Franz Waltenberger) das Kommando im Klassenzimmer. Das knallharte Frontschwein verleiht dort dem Begriff Leistungsdruck ganz neue, ungeahnte Dimensionen - eine Parabel auf die Einführung des G8. Zwar versuchen besorgt-ehrgeizige Eltern beim Direktor zu intervenieren, ihr Engagement entpuppt sich aber als durchschaubarer Versuch, die Verantwortung für den unbeherrschbaren Medienkonsum von sich abzuwälzen, in den sich der überforderte Nachwuchs geflüchtet hat.

"Schulhölle" ist feines Bildungskabarett, gemacht von denen, die wissen müssen, was läuft. Ähnlichkeiten mit Angehörigen des Lehrkörpers oder Pfaffenhofener Verhältnissen sind natürlich rein zufällig.

Text und Foto: © Roland Scheerer Pfaffenhofen 2013