Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Kinder im Internet

„Hier zum illegalen Download - das steht auf keiner Internetseite“, sagte Manfred Liesaus bei einer Informationsveranstaltung für Eltern zum Thema „Was macht mein Kind im Internet?“ am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen. Als Kreisjugendpfleger gilt eines seiner Hauptaugenmerke dem präventiven Jugendschutz, das heißt, ihm geht es um einen kreativen und konstruktiven Umgang von Jugendlichen mit Gefahren, die nicht zuletzt durch neue Medien entstanden sind.

Vor dreißig Jahren, so Liesaus, war es ungleich schwerer, gegen Gesetze zu verstoßen: Musik wurde via Mikrophon vom Radiogerät auf Tonbänder überspielt – die Qualität war dementsprechend dürftig. Für Referate musste man tatsächlich mit der Hand etwas aus einem Lexikon herausschreiben. An der Kinokasse kam man nicht so einfach vorbei, wenn man das passende Alter noch nicht erreicht hatte.
Heute dagegen kämen die Kinder und Jugendlichen im medialen Bereich eigentlich an alles heran, technisch seien die Kinder ihren Eltern meist überlegen, allerdings fehle ihnen für viele Dinge die geistige Reife, sodass die Erwachsenen die Kinder in der Welt des Internet begleiten sollten: „Automatisierte Kindersicherungen an Computern nützen eventuell bis zwölf, danach finden die Jugendlichen Möglichkeiten, solche Sicherungen zu umgehen, bei Handys gibt es erst gar keine technische Sicherung gegen unerwünschte Inhalte“, so Liesaus.

Zu „pafnet.de“ äußerte sich der Kreisjugendpfleger weitgehend positiv, da es primär ein wichtiges Kommunikationsmittel unter den Jugendlichen geworden ist und die stundenlangen Telefonate, die in seiner Jugend üblich waren, ersetzt habe. Allerdings sollten Eltern mit darauf achten, dass die Filtermöglichkeiten von pafnet.de auch genutzt werden: Betrachtung des Profils nur für angemeldete Nutzer, Betrachtung des Fotoalbums – nur für Freunde freigeben usw. „Man muss nicht jedem alles zeigen und anbieten, besonders angesichts der Tatsache, dass das Internet nichts vergisst.“ Denn schnell könnten Bikini-Fotos vom letzten Strandurlaub außerhalb von pafnet.de in einem ganz anderen und unerwünschten Zusammenhang auftauchen.

Explizit warnte Manfred Liesaus vor „Kino.to“ – wie die Endung bereits verrät, steht der Server auf der Südpazifikinsel Tonga und unterliegt nicht dem europäischen Recht. Deshalb werden dort illegal Filme angeboten. Das eigentlich Üble an der Sache ist allerdings, dass man sich für das Betrachten dort Software zum Preis von 96 Euro herunterladen soll, die es anderswo gratis gibt, zum Beispiel einen Flash- oder DivX-Player.

Bislang sei von der Wissenschaft noch nicht eindeutig geklärt, wie man Onlinesucht definiere. Es gelte allerdings die allgemeine Festlegung: „Sucht ist, wenn ich mit einem Stoff oder einem Verhalten einen Zustand herstellen kann, den ich anders nicht bekomme.“ – Das kann besonders bei Spielen durchaus der Fall sein, speziell wenn der Spieler zunehmend weitere Verhaltensveränderungen an den Tag legt, zum Beispiel sich nicht mehr ausreichend Schlaf gönnt.

Auch wenn Liesaus betonte, keine Patentlösungen zu haben, war eines der Ergebnisse der Veranstaltung, dass Eltern im Gespräch mit ihren Kindern bleiben müssen: Technik trifft Verantwortung.

Dieser Abend für Eltern, zu dem OStD Dietmar Boshof eingeladen hatte, fand im Rahmen der Projekts "Gewaltige Medien" statt, das von Manfred Liesaus in den Jahrgangsstufen 6 bis 9 im April 2010 durchgeführt wurde.

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