Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Von der Freude am Musizieren Chor und Orchester des Schyren-Gymnasiums reisen zu Wiener Mozart-Fest

Ein musikalisch reiches Wochenende brachten Chor und Orchester des Schyren-Gymnasiums Ende Januar in Wien zu. Neben einem gemeinsamen Auftritt im Palais Niederösterreich standen auf dem Programm des von den Musiklehrkräften Christiane Sauer, Dr. Stefan Daubner und Karl-Heinz Söndermann organisierten Schulausflugs mehrere Opernbesuche und die Erkundung der Stadt auf Mozarts Spuren.

Schon in den Jahren 2002 und 2005 hatte Karl-Heinz Söndermann, der rührige Chorleiter, mit einem Leistungskurs Musik und dem Scheyerer Basilikachor in Wien am Festival „Toujours Mozart“ teilgenommen; zur elften Ausgabe dieses heiteren Musikfests trat nun die bisher größte Abordnung aus Pfaffenhofen an: Insgesamt 93 Personen machten sich hierzu am Vortag von Mozarts 251. Geburtstag in zwei Bussen auf den Weg nach Wien, darunter die weiteren Begleitlehrkräfte Christiane und Dieter Sauer, Monika Kohn und Dr. Stefan Daubner sowie einige Eltern, die nach Auskunft der Schüler aber nicht störend auffielen, sondern als zusätzliche Aufsichtskräfte wesentlich zur Entlastung der Musiklehrer beitrugen. Schon bei der bisher aufwändigsten Reise des Schulchores, zur Chorolympiade 2006 ins chinesische Xiamen, hatte sich dieses System in organisatorischer Hinsicht überaus bewährt und ermöglicht, dass sich die „Musik-Abteilung“ zum großen Teil auf die fachliche Betreuung konzentrieren konnte.
Auch Schulleiter Hans-Günter Gessler sowie sein ständiger Stellvertreter Dr. Hans Kern ließen es sich nicht nehmen, sich der musikalischen Wien-Reisegesellschaft mit ihren Gattinnen ideell unterstützend anzuschließen.

„toujours Mozart“ wird von der in München ansässigen „Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation“ ausgerichtet. Dieses zweitägige Mozart-Festival, dessen vielfältiges Programm von Künstlern wie dem Schweizer Bariton Kurt Widmer, dem Cellisten Guido Schiefen und dem amerikanischen Pianisten Malcolm Bilson gestaltet wurde, bietet in der Rubrik „Mozart und Jedermann“ auch Laien die Gelegenheit, die eigene Freude am lebendigen Musikereignis zu vermitteln. Als für die vielköpfige Jedermann-Gruppe aus Pfaffenhofen fast zu klein erwies sich der ansonsten vorwiegend kammermusikalischen Beiträgen reservierte Herrensaal im Wiener Palais Niederösterreich, nahe der Hofburg. Kurzerhand positionierte man deshalb das Publikum zwischen Sänger und Instrumentalisten und präsentierte auf diese Weise Schulmusik in Stereo.
Das Orchester unter Leitung von Christiane Sauer begann entschlossen-kraftvoll mit der kurzen Symphonie G-Dur von Christoph Willibald Gluck, der Chor antwortete tonschön mit den gefühlvollen Mozart-Notturni KV 439a und 549, bevor man zum Abschluss gemeinsam die ersten Sätze aus der Missa brevis G-Dur von Franz Danzi musizierte, übrigens nach einer Stimmabschrift aus dem heimatnahen Kloster Scheyern. Hochzufrieden mit seinen Schülern (und Lehrern) bedankte sich Oberstudiendirektor Gessler bei allen Mitwirkenden für eine „herzanrührende Gesamtleistung“.
Hatte man den Samstagvormittag noch mit gemeinsamen Proben in der Jugendherberge und am Konzertort zugebracht, schlossen sich an den erfolgreichen Auftritt eine umfassende Stadtführung von Dr. Daubner „Auf den Spuren Mozarts“ sowie parallel der Besuch weiterer Festival-Veranstaltungen an: aus dem äußerst abwechslungsreichen Angebot konnte man u. a. Mehrstimmiges von Joseph Haydn oder einen Vortrag des Musikhistorikers Prof. Otto Biba über Komponisten im zeitlichen Umfeld Mozarts hören, sich aktiv in den Tänzen des 18. Jh. üben oder „Die musikalische Biene (L’ape musicale)“, eine recht unbekannte Pasticcio-Oper von 1789 auf ein Libretto von Lorenzo DaPonte, kennenlernen.
Die beiden Abende nutzten Schüler und Erwachsene dazu, hochklassige Aufführungen dreier Mozart-Opern, darunter „Idomeneo“ im Theater an der Wien und „Don Giovanni“ in der Staatsoper (mit Bryn Terfel in der Titelpartie an der Spitze eines phänomenalen Sängerensembles), sowie das Musical „Rebecca“ im Raimundtheater zu sehen.

Chor und Orchester des Schyren-Gymnasiums unter Leitung von Karl-Heinz Söndermann und Christiane Sauer besuchten bei ihrem Ausflug zum Festival „Toujours Mozart“ auch die Gedenkstätte für den Komponisten auf dem Wiener Zentralfriedhof. [Foto: Dr. Kern]

Nach dem Besuch der nicht nur musikhistorisch empfehlenswerten Ausstellungen im Haus der Musik und einem Rundgang über den Zentralfriedhof zu den Komponisten-Ehrengräbern trat man am Sonntag die Heimreise an.
Dass in der Schülergruppe von der fünften Klasse bis zum Abiturjahrgang (trotz Facharbeitsparty) alle Altersstufen vertreten waren, belegt die am Schyren-Gymnasium herrschende Begeisterung für die Musik; als Beleg für die hohe Qualität der Musikpflege an der Schule kann darüber hinaus gelten, dass kürzlich eine Fünft­klässlerin bei „Jugend musiziert“ den Landeswettbewerb erreicht hat und zwei Schülerinnen der 13. Jahrgangsstufe bereits von der Bayerischen Singakademie gefördert wurden. Welche Bedeutung Exkursionen wie der beschriebenen zum Festival „toujours Mozart“ für die Freude der Schüler am gemeinsamen Musizieren zukommt, bedarf hingegen keines weiteren Belegs.

Florian Erdle