Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Junge Zauberflöte am SGP
Dass Oper nicht verstaubt ist und nicht ins Museum gehört, erlebten die Zuhörer am Sonntag in der Aula des Schyren-Gymnasiums bei der von Franz Garlik inszenierten Aufführung von Mozarts Zauberflöte durch die Junge Oper Neuburg. Außer der Opernsängerin Lauren Francis (Pamina) und dem Tenor Franz Garlik (Tamino) sind die 19 weiteren Mitwirkenden in Solorollen keine Profis, aber sie haben Gesangsunterricht und das merkt man: Singen ist schön und macht Spaß.
Die Königin der Nacht (Regina Weigl) ist Erzieherin, der Vogelfänger (Hubert Häckl) ist Finanzbeamter, der Tenor Fabian Roßnagel spielt eigentlich Hardrock bei der Pfaffenhofener Band Reflected Black, aber alle beherrschen ihr Handwerk. Auf diesem Hintergrund lässt sich sagen, dass das Experiment, die Zauberflöte mit Amateuren in Szene zu setzen, zwar mutig, aber geglückt ist: Keine übertriebene Ehrfurcht vor dem Meister Mozart, keine Scheu vor dieser oft gespielten Oper.
Damit die Aufführung auch von einem jungen Publikum verstanden wird, wurden zwei Kommentatoren in den Rollen von Constanze und Wolfgang A. Mozart in die Handlung eingefügt, die das Geschehen erklären, notfalls in die Handlung eingreifen und so das Stück wirklich transparent werden lassen – ein geschickter Regietrick.
Für die Jugendlichen des Chors des Schyren-Gymnasiums unter Leitung von Stefan Daubner ist die Aufführung der Zauberflöte eine besondere Erfahrung. „Die anderen Mitwirkenden und besonders Franz Garlik sind sehr nett und hilfsbereit und geben uns immer wieder Tipps für den Auftritt. Außerdem war es schon interessant, als Akteur einmal im wahrsten Sinn des Wortes hinter die Kulissen des Neuburger Theaters blicken zu können. Schließlich merkt man aber auch, was so eine Gesangsausbildung bringt“, so die übereinstimmende Meinung der Chormitglieder.
Eine Aufführung ohne die gewohnte Theatermaschinerie in der Aula des Gymnasiums hatte ihren besonderen Reiz: Manches musste improvisiert werden, manches klappte nicht auf Anhieb perfekt, aber gerade dadurch wurde die Aufführung äußerst spannend, kam beim Publikum hervorragend an und vermittelte auch jungen Zuhörern einen lebendigen Mozart und seine aktuelle Botschaft, dass die finsteren Mächte der Rache und der Gewalt durch Liebe, Weisheit und Menschlichkeit überwunden werden können.
Text und Fotos: Hans-Georg Haehnel
Weitere Fotos von Alexandra Gerrard
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