Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Alpenüberquerung

Eine sechstägige Wanderung im steinernen Herz der Erde: Der Pfunderer Höhenweg (Sterzing – Bruneck)

In sogenannten P-Seminaren sollen die Schüler lernen, Projekte eigenständig zu organisieren und durchzuführen. 14 Schülerinnen und Schüler hatten dieses Jahr das Glück an einem ganz besonderen Seminar teilnehmen zu dürfen.

Hier der Bericht:
"Wir hatten unter der Kursleitung von Frau Pontiller die Aufgabe, eine sechstägige „Alpenüberquerung“ zu planen und zu realisieren. Wir bereiteten uns nicht nur durch theoretischen Unterricht, schweißtreibende Probewanderungen und selbständiges Fitnesstraining darauf vor, sondern suchten auch Unterstützung von erfahrenen Fachleuten in den Bereichen „Erste Hilfe“ und „Ausrüstung am Berg“. Schließlich erwarteten uns in den Zillertaler Alpen 50 Kilometer in über 2000 m Höhe. Insgesamt waren 6000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen.

Bevor wir jedoch endlich unsere Wanderschuhe schnüren durften, musste noch der letzte Feinschliff gemacht werden. Die Hütten wurden reserviert und das Gepäck wurde unter den strengen Blicken von Frau Pontiller begutachtet. Obwohl wir leider zwei Mitstreiterinnen aufgrund von Verletzungen mit anderen Studienfahrten verarzten mussten, konnten wir am 21. Juli 2012, gemeinsam mit Herrn Haindl als zusätzlichen Begleitlehrer, die Reise beginnen.

Nach einer letzten Dusche im Hotel in Maria Trens (Sterzing) erwartete uns der erste lange Aufstieg zur Simile-Mahd Alm (2011 m). Dort verspielten wir unsere restliche Energie in einem aufregenden Uno-Match, bis wir um 20 Uhr bei Sonnenuntergang erschöpft in unser Lager über dem Kuhstall fielen.



Bei kühlen Temperaturen fing der zweite Tag an und der Dreitausender „Wilde Kreuzspitze“ rief nach uns. Gestärkt durch den wunderbaren Anblick des „Wilden Sees“ machten wir uns auf in luftige Höhen. Trotz eisiger Winde erreichten wir den höchsten Punkt unserer Tour (3134 m) und konnten als Belohnung die Schneefelder hinabrutschen.
Der dritte Tag brachte uns einige Scharten und Gebirgsbäche, die den ein oder anderen zu einem unfreiwilligen Bad zwangen. Als wir auf ein zurückgelegtes Geröllfeld blickten, das aus der Ferne wie ein unüberbrückbares Hindernis wirkte, wurde uns zum ersten Mal richtig bewusst, wie weit einen die eigenen Füße tragen können.. Nach 23.289 Schritten bauten wir abends erschöpft unsere Zelte auf.



Als wir uns am nächsten Morgen aus unseren Schlafsäcken herausschälten, begrüßte uns ein wolkenbedeckter Himmel, der uns nichts Gutes ahnen ließ. So überraschte uns auch das ferne Donnergrollen nicht, das uns auf den kommenden Regen vorbereitete. Immerhin tröstete uns der Gedanke, dass dies die kürzeste Etappe war und wir in Kürze die warme Hütte erreichen würden.



Der fünfte Tag war der Strecke nach der Längste, doch wegen der Pfade, die meist parallel zum Hang verliefen, war er nicht so anstrengend wie erwartet. Nach vier Stunden Marschzeit stärkten wir uns noch einmal mit einer ausgiebigen Brotzeit für unsere letzten zwei Anstiege. Dabei tobten sich die Jungs bei einer Speedbegehung noch einmal richtig aus, doch auch die Mädchen wurden von dem Gedanken, den letzten Gipfel zu erklimmen, angetrieben. Oben angekommen erwartete uns ein wunderschönes Plateau mit Panoramablick auf die umliegenden Gletscher. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, stiegen wir über ein Geröllfeld zu unserer letzten Hütte hinab. Neben der großen und komfortablen Tiefrastenhütte (2312 m) erwartete uns der lang ersehnte „Badesee“. Bei 8˚C war es allerdings ein kurzes Badevergnügen. So ging unser letzter Hüttenabend mit Essen, Spielen und Kreuzworträtseln zu Ende.
Nach einem eineinhalbstündigen Abstieg am letzten Morgen steuerten wir unsere Unterkunft in Bruneck an. Dort lagerten wir unsere Rucksäcke und machten uns zu dem schönen Issinger Weiher auf. Nach dem ausgiebigen Badespaß nutzten wir die Vorzüge der Zivilisation und machten anschließend die nächtlichen Straßen von Bruneck unsicher.
Die Wehmut bei der Rückreise war groß, doch wir wussten, dass der Pfunderer Höhenweg ein Abenteuer war, das wir nie wieder vergessen werden.

Während der Wanderung haben wir etliche Bilder und Videos gemacht. Wir werden, um unsere Erlebnisse mit Interessierten zu teilen, Fotos in einer Präsentation in der Aula des Schyren-Gymnasiums vorstellen. Wir heißen alle hierzu am Dienstag, den 23. Oktober 2012 um 19.30 Uhr, herzlich willkommen.

Wir möchten uns bei Susanna Hatoum vom ka.2-Team, Walter Schichtl vom Roten Kreuz, Herr Dr. Schleibinger, Friederike Pontiller, Philip Nicklas und bei den Großeltern Seibold für ihre großartige Unterstützung und Hilfe bedanken. Ein ganz besonderer Dank gilt unseren Lehrern Frau Pontiller und Herr Haindl, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre."