Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Feinschliff in Budapest

Die Vorbereitungen für das Musical „Gisela und Stephan“, das derzeit am Schyren-Gymnasium entsteht, sind in vollem Gange. Hochmotiviert sind die Pfaffenhofener Teilnehmer nun von einem viertägigen Aufenthalt in Ungarn zurückgekehrt.


An der Zoltán-Kodály-Chorschule in Budapest wird mit vollem Einsatz für das Musical „Gisela und Stephan“ geprobt: Komponist und Dirigent Stefan Daubner (links), mit dem Musical-Orchester des Schyren-Gymnasiums, Christiane Sauer am Flügel sowie dem Chor der Partnerschule. - Foto: Scheerer

Dort wurde an der renommierten Zoltán-Kodály-Chorschule in Budapest bei vierzig Grad Außentemperatur geprobt bis zur Erschöpfung: Unter der Leitung von Stefan Daubner fanden der ungarische Chor und das 16-köpfige Pfaffenhofener Musicalorchester zusammen.

„Gisela und Stephan“ ist eine bayerisch-ungarische Koproduktion. Das Musical behandelt ein Ereignis aus dem zehnten Jahrhundert: die Hochzeit einer bayerischen Herzogstochter mit dem ungarischen Fürstensohn István, die mit der Christianisierung der Ungarn und dem Beginn mittelalterlicher Staatlichkeit in Ungarn eng verknüpft ist. Während die Musik des ersten Aktes in Budapest entstand – komponiert von Dénes Harmath – stammen zweiter und dritter Akt sowie das Textbuch aus der Feder des Pfaffenhofener Kreativduos Stefan Daubner und Claudia Fabrizek. Freilich musste das Werk erst einmal ins Ungarische übersetzt werden, bevor es zu jenem größeren Ganzen verschmelzen konnte, das nun seinen Feinschliff erhält; die Aufführungen werden zweisprachig mit Untertiteln erfolgen.

Aber mit der Musik allein – hier verbinden sich Klassik und Progressive Rock mit Mittelalter- und Folkloremotiven – ist es natürlich nicht getan. Mit Falco Blome, Regieassistent am Ingolstädter Stadttheater, hat sich Stefan Daubner einen erfahrenen Berater für die Bühneninszenierung in den Tourbus geholt. Denn parallel zu den Orchester- und Chorproben fanden unter Mitwirkung von Ruth Knoll vom Schyren-Theater bereits szenische Proben mit den Solisten statt – mit Nathalie Wagner und Sophia Ritthammer (Gisela), Ákos Nagy (István), Teresa Meßthaler (Zofe) und Zoltán Ángyán (Bote).

Die Schüler der Teams von Anna-Maria Schirmer und Wolfgang Jung, die für das Bühnenbild und die Licht- und Tontechnik verantwortlich sind, nahmen indes die beiden Budapester Spielorte in Augenschein: das Nationale Tanztheater, das sich neben dem Amtssitz von Präsident Órban auf der Burg von Buda befindet, und das Erzsébetligeti-Theater, ein ehemaliges russisches Casino. Sie zeigten sich begeistert von der Ausstattung, die in beiden Häusern zur Verfügung steht: Über ein 64-Kanal-Mischpult könnte sich ein professioneller Mitschnitt realisieren lassen. Nebenbei sammelten sie im Auftrag des Bayerischen Rundfunks Interviews und O-Töne; daraus entsteht ein halbstündiges Radiofeature, das im Juli gesendet wird. Und selbst eine Nähmaschine war mit im Gepäck: An den ungarischen Darstellern wurde Maß genommen, damit auch sie im Herbst in passenden Kostümen auf der Bühne stehen.

„Beide Projektpartner begegnen sich auf Augenhöhe“, sagt Stefan Daubner, „beide lernen voneinander. Mit dem beeindruckenden künstlerischen Niveau der Kodály-Schule mitzuhalten ist für Chor und Orchester des Schyren-Gymnasiums eine große Herausforderung. Andererseits betreten unsere ungarischen Freunde bei einem Bühnenspektakel, in dem sich die Musikstile vermischen, mit digitaler Bühnentechnik gearbeitet und auswendig gesungen wird, Neuland.“ An der Partnerschule, fügt der Komponist hinzu, werde dabei manches mit mehr Spontaneität und Improvisationsgeist angegangen, als es bei ihnen üblich ist.

Der Vorverkauf für die Pfaffenhofener Vorstellungen am 27. und 28. September ist bereits angelaufen; die geplante Aufführung an den Passauer Gisela-Schulen muss wegen eines Hochwasserschadens entfallen, stattdessen wurde für den 29. September ein Pfaffenhofener Zusatztermin ins Programm genommen. Karten sind im Sekretariat des Schyren-Gymnasiums, in der Buchhandlung Kilgus oder über die Homepage gisela-musical.eu erhältlich. Auch für Vorstellungen in Ungarn am 2. und 4. Oktober können über das Sekretariat Karten reserviert werden.

Roland Scheerer