"Wenn es kalt wird, schalten wir den Kühlschrank aus und stellen die Lebensmittel nach draußen!" "Bei Regen fahren wir unser Auto aus der Garage und es wird ohne Wasserverschwendung sauber!" - Diese und ähnliche Aussagen kamen von Schülern der Forscherklasse 5b, die Anfang Dezember am Schyren-Gymnasium das Modell eines Energiespardorfs errichtete.

Ziel des Pilotprojekts ist es, Kindern auf spielerische Art und Weise das Thema "Nachhaltige Energieversorgung" näher zu bringen. Dazu entwarfen Mitte Juni 2015 der Bund Naturschutz (BN) und die Initiative Regionalmanagement Ingolstadt (Irma) das Energiespardorf; es kommt als Bausatz direkt an Schulen und wird vom Bund Naturschutz im Rahmen von Workshops vorgestellt.

Neben der 5. Klasse nutzten noch Klassen der 6., 8. und 9. Jahrgangstufe des Gymnasiums die Möglichkeit, sich mit dem Thema Energie auseinanderzusetzen. Zentrale Fragen waren dabei: Wie stellt man die Stromversorgung eines ganzen Dorfes sicher? Wie schafft man es gleichzeitig, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken und die Nahrungsmittelproduktion im Auge zu behalten? Wie kann man dabei die unterschiedlichen Interessen in einer Dorfgemeinschaft unter einen Hut bringen?

Hierfür wurde das Energiespardorf entwickelt: Auf einem Brett werden unterschiedliche Modellhäuser mit Niederspannung (12V) versorgt. Die Teilnehmer bauen unterschiedliche Stromverbraucher ein und können sofort ablesen, welche Auswirkungen dies auf den Stromverbrauch des gesamten Dorfes hat, und ob die Energieversorgung ausreicht.

Unterschieden wird dabei zwischen Strom aus Großkraftwerken und lokalen Energieerzeugern wie Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen, die zugeschaltet werden. So wird zum Beispiel der simulierte Einfluss der Sonneneinstrahlung auf die Stromversorgung erfahrbar. Die Auswirkungen der Stromerzeugung auf die Umwelt machen die Referenten des Bund Naturschutz zudem durch ein Computerprogramm deutlich. Auf einem Energiefahrrad schließlich wird körperlich spürbar, wie schweißtreibend es ist, allein einem Radio Musik zu entlocken.

Am Ende des Workshops schlüpften Schülerinnen und Schüler in einer gespielten Gemeinderatssitzung in die Rolle von Bürgermeister, Gemeinderäten, Bürgern, Bauern, Kraftwerksbetreibern und Handwerkern. So wurde deutlich, dass das Thema "nachhaltige Energieversorgung" jeden Einzelnen betrifft, und dass Energieversorgung und CO2-Bilanz nur dann verbessert werden, wenn alle an einem Strang ziehen.

Und jetzt schließen wir das Dorf noch an ein Windrad an! - Begeisterte Fünftklässler aus der Forscherklasse des Schyren-Gymnasiums basteln an der bestmöglichen Energieversorgung für eine Modellgemeinde. Foto: Reinhard Schneider