Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Philosophietheater

"Alles für die Tonne", so lautete das Motto des gleichnamigen Theaterstücks, das die zwölf Schüler und Schülerinnen des Projektseminars Ethik am Mittwoch, den 8. Februar am Schyren-Gymnasium aufführten. Mit der "Tonne" - durch einen grünen Altpapierbehälter dargestellt - ist dabei der Wohnsitz des Diogenes gemeint, denn die jungen Leute beschäftigten sich selbstständig mit dem Thema Philosophie. Einzeln oder in Kleingruppen haben sie zu diversen Denkern und deren Theorien Szenen verfasst mit dem Ziel, Sprödes und Abgehobenes unterhaltsam darzustellen.

In der Rahmenhandlung sucht ein gewisser Theo Buchgrün (Arne Leppelsack) weise Menschen, um eine Fernsehshow über Philosophie zu kreieren. Dabei begegnen ihm schräge Gestalten wie Epikur (Tim Bohnen), der Glückskurse anbietet, und der erwähnte Zyniker Diogenes (Jakob Grüner), der ihn in seiner Tonne übernachten lässt, während er selbst Säulen umarmt, um die Hartherzigkeit der Menschen vorzuführen. Selbst im Traum sieht sich Theo von Philosophen verfolgt, als ihm ein gollumartiger Platon (Jasmin Steiner) erscheint, der mit Sokrates, seinem zweiten Ich, im Clinch liegt, während dem Publikum in Anspielung auf den Film "Matrix" rote oder blaue Pillen zum Verzehr angeboten werden.


Friedrich Nietzsches Übermensch (Fabio Friedrich) lässt alle Konventionen hinter sich. Eine abwechslungsreiche szenische Odyssee durch die Geschichte der Philosophie von Sokrates bis Sartre brachte das Projektseminar Ethik am Donnerstagabend auf die Bühne des Schyren-Gymnasiums. Foto: Roland Scheerer

Ein buddhistischer Mönch (Fabio Friedrich) diskutiert Theorien der Gewaltlosigkeit mit einem Huhn, John Stuart Mill verdeutlicht seinen Utilitarismus, während er fast von einem Monster (Eva Blüml) gefressen wird, das freilich aufgrund der Langatmigkeit seiner Ausführungen verhungert, und Nietzsches Übermensch tritt – natürlich angekündigt von Strauss' "Also sprach Zarathustra" - höchstpersönlich in Erscheinung. Alles in allem ein unterhaltsamer Abend mit viel Tiefgang.

Roland Scheerer