Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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MacBest

Shakespeare-Satire feierte am Freitag am Schyren-Gymnasium Premiere

Herzog MacBest wurde von seiner herrschsüchtigen Frau angestiftet, den alten König zu ermorden und dessen Reich an sich zu reißen. Um die Schreckensherrschaft der beiden zu beenden, hecken drei Hexen einen magischen Plan aus.

Freitag, den 3. Februar, feierte diese Bühnenproduktion am Schyren-Gymnasium unter der Regie von Anna-Maria Schirmer Premiere.

„MacBest“ entstammt der Feder des bekannten Fantasy-Schriftstellers Terry Pratchett. Der griff den Stoff des Shakespeare-Klassikers Macbeth auf und verlegte die Handlung in seine Scheibenwelt. In dieser Sphäre, die von Elefanten getragen wird, die ihrerseits auf einer fliegenden Riesenschildkröte stehen, verkehren sich manche Dinge auf humoristische Weise ins Gegenteil.

Es war dieses Jahr besonders stark zu beobachten, wie die Schüler in ihren  teilweise selbst geschriebenen und gestalteten Rollen aufgingen. Hinzu kommen ansprechende Kostüme und ein cleveres Bühnenbild. Insgesamt ein gelungener, unterhaltsamer Theaterabend

Wenn keine magischen Amulette zu Hand sind, müssen auch mal Scheuerbürste und Waschbrett zum Dämonenbeschwören herhalten, denn die drei Hexen (Laura Lüthje, Jenny Träger und Nina Raeder) des winzigen Königreichs Lancre sind vor allem Pragmatikerinnen.

Zwar ist der alte König von Lancre (bajuwarisch bodenständig: Katharina Schemitsch) eines natürlichen Todes gestorben, aber was bedeutet das in einem Job, in dem auch Königsmord zu den natürlichen Todesarten zählt?

Wenn das Königreich selbst sich gegen den Mörder und selbsternannten Nachfolger MacBest (herrlich neurotisch: Manuel Andre) und seine Frau wendet, der zur Domina nur noch die Peitsche fehlt (Lisa Kleid), dann brechen die Hexen schon mal Regeln, damit das Schicksal wieder seinen richtigen Lauf nimmt – zumal das magische Gewerbe neuestens besteuert werden soll.

Nun bringt MacBests cleverer Hofnarr (nuanciert von Lisa Herrschmann gespielt) jenem die Kunst propapagandistischer Manipulation nahe, und so soll eine Schauspielertruppe die Bevölkerung mit einem Stück im Stück von der Bösartigkeit des mystischen Trios überzeugen, das nun seinerseits als Publikum empört sein rappendes Zerrbild kommentiert – und schon fühlt man sich in die Epoche der Romantik versetzt, wo Realität und Fiktion gerne mal durchmischt wurden.

Das von Anna –Maria Schirmer inszenierte Stück bietet viele Rollen. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman des satirischen Fantasy-Autors Terry Pratchett; dementsprechend liegt seine Stärke weniger auf einem klassisch dramatischen Handlungsbogen und mehr –in shakespearischer Manier (schließlich wird der Barde mit seinem Werk Macbeth hier auch parodiert) auf den witzigen, originellen Ideen, die bekannte Situationen in einem neuen Licht erscheinen lassen, und auf dem Wortwitz.

Hinzu kommen ansprechende Kostüme, ein cleveres Bühnenbild und Schauspieler der Mittel- und Oberstufe, die, jeder auf seine eigene Art, zu überzeugen wissen. Insgesamt ein gelungener, unterhaltsamer Theaterabend!

Ruth Koll

Fotos: © Harald Schirmer, 2012

Weitere Fotos von der Premiere Harald Schirmer

Der Trailer zum Stück (Katharina Semitsch)