Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Abschiedsgruß aus der Antike

Zur Verabschiedung von Hans-Günter Gessler, dem Leiter des Schyren-Gymnasiums, konnte sein Stellvertreter, Dr. Hans Kern, der die Veranstaltung federführend organisiert hatte, Pater Andreas, die Pfarrer Frank Faulhaber, Christiane und Michael Murner und die Landtagsabgeordneten Erika Görlitz und Claudia Jung begrüßen. Als Vertreterin des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus war die leitende Oberstudiendirektorin Dr. Karin Oechslein anwesend. Für den Landkreis kamen Anton Westner und Franz Rothmeier zusammen mit vielen Kreisräten. Die Stadt war durch Stadträte – darunter Franz Schmuttermayr -  und die Bürgermeister Thomas Herker, Albert Gürtner und Monika Schratt vertreten. Auch Schulleiter anderer Gymnasien der Region 10, der Realschule Pfaffenhofen und der Grund- und Hauptschulen waren gekommen.

Dr. Karin Oechslein verabschiedete im Namen des Kultusministeriums als Ministerialbeauftragte für Oberbayern West am Donnerstag Oberstudiendirektor Hans-Günter Gessler am Schyren-Gymnasium in den Ruhestand. „Abschiedsworte müssen kurz sein, wie eine Liebeserklärung.“ Mit diesem Fontane-Zitat begann Frau Dr. Oechslein ihre höchst anerkennenden Worte für die äußerst gewissenhafte Arbeit von Hans-Günter Gessler. 1944 in Neuburg an der Donau geboren wirkte Hans-Günter Gessler als Lehrer für Griechisch, Latein, Deutsch und als Beratungslehrer in Friedberg und als Schulleiter in Ursberg und schließlich zwölf Jahre in Pfaffenhofen. Frau Oechslein wies auf das liebevolle Engagement Gesslers für die Schülerinnen und Schüler hin und überreichte ihm die Ruhestandsurkunde verbunden mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit „im sicheren Gefühl, dass Sie eine runde Sache aus Ihrem Leben gemacht haben.“

Anton Westner, der amtierende Landrat, sagte, die Chemie zwischen ihm und Hans-Günter Gessler stimme, vielleicht weil sie beide aus demselben starken Jahrgang kämen. Hans-Günter Gessler habe keinen Job, sondern eine Aufgabe mit größtem Einsatz und viel Einfühlungsvermögen bewältigt, als guter Wegbegleiter, Pädagoge, der Kinder und Jugendlichen. Viel habe der Landkreis zusammen mit dem scheidenden Schulleiter in dessen Amtszeit gemeinsam geschaffen: Die Einführung des Europäischen Gymnasiums, die Stationierung einer Sternwarte auf dem Dach, die zeitgemäße Ausstattung mit Computern, den Erweiterungsbau, die Einführung der Nachmittagsbetreuung, die Durchführung von Brandschutzmaßnahmen.

Die Fähigkeit zum Ausgleich leitete der Vorsitzende des Personalrats, Günter Helmbrecht, vom Sternbild Gesslers, der Waage, ab, galt es doch zwischen den Erwartungen verschiedenster Bezugsgruppen an die Schule zu vermitteln. Dafür war bei Hans-Günter Gessler täglich ein „Tag der offenen Tür“, wobei der Schulleiter auch nicht mit Lob sparte. Leistungen von Schülerinnen und Schülern würdigten Hans-Günter Gessler und seine Frau durch den Besuch unzähliger Schülerveranstaltungen.

„Der Name ist ein Zeichen, nomen est omen, dieser Satz ist im Hinblick auf Hans-Günter Gessler falsch“, stellte Dr. Thomas Dickert als Elternbeiratsvorsitzender fest. Denn mit dem Landvogt aus Schillers Wilhelm Tell habe Gessler keinerlei Gemeinsamkeiten: „Von Willkür, obrigkeitlichem Denken, und Despotie war bei ihm nichts zu finden. Vielmehr war er ein verlässlicher Partner der Eltern, mit Geduld, kritisch, aber stets loyal und besonnen bei der Einführung vieler Neuerungen an der Schule. Vielen Dank für alles!“

Chor und Orchester unter der Leitung von Christiane Sauer und Karl-Heinz Söndermann trugen Teile aus Joseph Haydns Schöpfung vor, die Solisten dabei waren Karin Law Robinson-Riedl, Reinhard Breitsameter und Franz Oppel.

In einer Kurzpräsentation wurde Hans-Günter Gessler in ganz verschiedenen Rollen vorgestellt: Als Notar im „Holledauer Schimmel“, als „Deus ex machina“ bei einer Abi-Revue, als pflichtbewusster Beamter in seinem Arbeitszimmer. Eine neuformierte Lehrerband spielte von Joe Zawinul „Merci, Merci“ und eine Gruppe unter Leitung von Bernadette Wonner zeigte schwungvoll die Evolution des Tanzes.

Georg Ruß leitete ein Spiel, „Metamorphose eines Direktors“, welches seinen Ausgangspunkt bei den griechischen Göttern nahm und bei den Studien-, Kreis- und Stadtratten –der Göttervater im Olymp hatte Probleme mit der deutschen Sprache -  und natürlich bei Hans-Günter Gessler endete. Verkörpert wurden Apoll und Athene durch Reinhard Haiplik und Susanne von Koch, den Zeus spielte Erich Gruber. An die Handlung anschließend kam es zur Vorstellung des Abschiedsgeschenkes des Personals: Ein Abguss eines Reliefs vom Ostfries des Parthenon, die sogenannte Panathenäen-Götterversammlung im Format 145 mal 102 cm.

Die Bigband unter Leitung von Dr. Stefan Daubner spielte in einer Premiere eine Komposition (Stefan Daubner), die auf den Noten A-D-E   C-H-E-F basierte und auch die Tonfolge H – G –Ges enthielt.

Sämtliche Klassen hatten zum Abschied unter Anleitung der Fachschaft Kunst ein Abschiedsbuch für Hans-Günter Gessler gestaltet, welches Eva Hautmann und Silke Mayer überreichten.

Die SMV zeigte einen Kurzfilm, der den Alltag eines Chefs aus ihrer Perspektive darstellte, bevor die Schülersprecher ihren Dank für das ihnen vom Schulleiter entgegengebrachte Vertrauen aussprachen.

Dank an die Redner und die Aufführenden bestimmte die Abschiedsrede von Oberstudiendirektor Gessler, wörtlich sagte er unter anderem: „Bei dieser Feier haben wir alle von Anfang an gespürt, mit welch großem Engagement und Einsatz, verbunden mit einer Liebenswürdigkeit bis ins Detail, und mit welchen offensichtlich aus dem Herzen kommenden Reden und Beiträgen mir alle Beteiligten einen schönen, für mich jetzt schon unvergesslichen Abschied, ein wunderbares Fest, bereitet haben.“

Hans-Günter Gessler dankte auch den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz im Unterricht und darüber hinaus. „Sicher nicht vergessen werde ich die vielen Begegnungen mit netten, freundlichen und verantwortungsbewussten Schülern.“
Spezielle Worte richtete Hans-Günter Gessler an seinen Stellvertreter Dr. Hans Kern: „Sie haben mich in allen Belangen auf freundschaftliche Art und Weise unterstützt. Besonders betonen möchte ich, dass Ihre enormen Leistungen immer mit höchster Qualität verbunden waren.“
Von den Lehrkräften verabschiedete sich Gessler mit den Worten: „Ich danke für die große Freundlichkeit, das tiefe Vertrauen und die menschlich kollegiale Haltung mir gegenüber. Nicht wenige auch sehr persönliche Gespräche haben mich immer wieder bereichert … Vielen Dank für das wunderbare und großzügige Geschenk, das den Bogen schließt zu meiner Sympathie für die griechische Kultur und die humanistische Bildung.“

Text: Haehnel Fotos: Gabriele Hartmann; Hans-Georg Haehnel Zur Startseite des SGP