Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Minister Spaenle traf Betroffene

„Der Kultusminister wirkte insgesamt recht gut informiert und engagiert. Ferner gestand er auch ein, dass einige Aspekte noch verbesserungswürdig seien und sich das achtjährige Gymnasium – G8 -  noch in einem Entwicklungsprozess befinde. Wichtig fand ich, dass der Kultusminister betonte, dass die Anforderung in einem Q11-Kurs (11. Jahrgangsstufe)  mit der eines Grundkurses im G9 gleichzusetzen ist. Den Hinweis, dass die enorme Belastung meistens aus einer vom Schüler selbst gewählten unnötig hohen Stundenzahl resultiere, halte ich persönlich für falsch“, so Severin Uhsler, Jahrgangsstufensprecher aus der elften Klasse des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen.

In einer sachlichen Aussprache mit Schülerinnen und Schülern, Elternvertretern, Schulleitern und Lehrkräften der Gymnasien aus Wolnzach, Schrobenhausen und Pfaffenhofen nahm Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle auf Einladung von Erika Görlitz (MdL) in der Aula des Gymnasiums Stellung zu vielen Vorurteilen, Meinungen, Ängsten und Befürchtungen in Bezug auf das achtjährige Gymnasium, er vergaß dabei aber auch nicht die Sorgen des letzten G9-Jahrganges.

Ein wichtiges Thema war die zeitliche Belastung der Jugendlichen. Hierbei verwies Spaenle darauf, dass es mit Ausnahme der Teilnahme am Wahlunterricht Chor und Orchester an etwa 50 Prozent der bayerischen Gymnasien möglich ist, dass der Unterricht in der elften Jahrgangsstufe auf ein bis zwei Nachmittage und fünf Vormittage verteilt wird. Ihm sei allerdings bewusst, dass gerade in ländlichen Gebieten, der Schulweg und der Schülertransport ein großes Problem sei, das oft längere Wartezeiten nach sich ziehe.

Vehement wies Spaenle Überlegungen zurück, dass mit „Tricks“ oder Dienstanweisungen die Noten im G8 geschönt würden. Es gebe in seinem Haus ein Monitoring, das alle erzielten Leistungen, sei es der neuen Oberstufe des G8, sei es der „alten“ Kollegstufe, genau vergleiche und auch auf ältere langfristig gegebene Daten zurückgreife. Das Ergebnis sei, dass die Noten im G8 und im G9 durchaus vergleichbar seien, schon die mögliche Konkurrenz um Studienplätze im Jahr 2011 verlange, dass es gerecht zugehe.

Zur Vergleichbarkeit führte Spaenle weiter aus: Die Tatsache, dass nun eine Fremdsprache, Deutsch und Mathematik verpflichtend als Abiturprüfungsfächer belegt werden müssen und dass insgesamt fünf Abiturprüfungen abzulegen sind, stellt sicher keine Bevorzugung der G8-Schüler dar. Dass dafür die Anforderungen niedriger sind, nämlich bisheriges Grundkursniveau, ist im Sinne der allgemeinen Studierfähigkeit und der breiten Allgemeinbildung ein gerechter Ausgleich. Während die bisherigen G9-Kollegiaten neben ihrer Unterrichtsverpflichtung in ihrer Freizeit eine Facharbeit anzufertigen haben, sind für das Einüben von wissenschaftlichen Arbeitstechniken am G8 eigens die insgesamt vierstündigen Seminare eingeführt und aus Sondermitteln auch auf eine Teilnehmerzahl von etwa 15 Personen begrenzt worden. Die Leistungen in den Seminaren bringen insgesamt mehr Punkte als die alte Facharbeit.

Aber auch die Schülerinnen und Schüler, die gegenwärtig die zwölfte Jahrgangsstufe besuchen, müssen sich wegen ihres Abiturs keine Sorgen machen: Damit sie in nicht zulassungsbeschränkten Fächern bereits im Sommersemester 2011 ihr Studium beginnen können, wird die Dauer der 13. Jahrgangsstufe und damit auch der Stoff für die Abiturprüfung gekürzt. Für Jugendliche, die nicht die nötigen Punktesummen vorweisen können, werde es Sonderbestimmungen geben, sodass auch diese Schülerinnen und Schüler spätestens mit dem Wintersemester 2011 ihr Studium beginnen können.

Etwas im Raum stehen blieb die Frage, ob man im Unterrichts-, aber auch im Wissenschaftsministerium ausreichend bedacht habe, dass die Schüler nun einmal ein Jahr jünger seien, weshalb – so berichteten Lehrkräfte – manche typischen Oberstufenfähigkeiten noch nicht ausgeprägt seien. Auch ob die Hochschulen auf das niedrigere Alter der Studierenden vorbereitet seien, wurde in Frage gestellt.

Zu dieser internen Aussprachetagung, die vom Schulleiter des Schyren-Gymnasiums Dietmar Boshof moderiert wurde, hatte Erika Görlitz eingeladen. Sie konnte neben Elternvertretern, Schülern und Lehrkräften auch den amtierenden Landrat Anton Westner und den Schulamtsdirektor Vitus Schwärzler begrüßen. Ludwig Spaenle bedankte sich bei Erika Görlitz, die auch Mitglied im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtages ist, für die „Extra-Stellen“ an Gymnasien und an den Hochschulen, die 2011 38000 Studienplätze mehr anbieten wollen.

Text und Fotos: © Haehnel, Pfaffenhofen 2010


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