Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Die Intrige schöner Frauen siegt

Je nach psychologischem oder medialem Vorwissen konnte der Zuschauer bei der Uraufführung von „Malepartus – das Chaos regiert“ von Christoph Minkenberg und Felix Koch etwas ganz Unterschiedliches bei der Uraufführung der neuen Inszenierung der Schulspielgruppe I am Schyren-Gymnasium sehen: Manchen erinnerte das Stück an „Verbotene Liebe“,

andere sahen mit den Augen des Psychologen, welch teuflische Dynamik in manchen Familienkonstellationen – Vatermord inbegriffen - verborgen ist.

Darf man so ein Schülerstück zeigen? Natürlich! Selbst Shakespeares Komödien enthalten oft als Quintessenz nur ein Bekenntnis zur vorurteilsfreien Liebe, die Zäune und  Mauern überwinden kann. Etwas anders entwickelt sich das Stück „Malepartus“ allerdings, hier siegen am Schluss die Intrigen schöner Frauen und die Gier nach Geld, vorher ist es aber so lustig wie bei Shakespeare.



Mit ihren Irrungen und Wirrungen im Bereich des Familienwahnsinns, angereichert mit Schockelementen, wollen die Autoren, die zugleich auch Hauptrollen spielen, zeigen, dass Geldgier den Charakter verdirbt, dass man schönen Frauen nicht trauen kann, dass es meistens anders kommt, als man denkt, oder dass die Hölle die anderen sind – Sartre … Oder wollen Sie dem Zuschauer einfach zeigen, wie gut sie ihre Rollen spielen können, wie sie ein auf die Bühnenbedingungen der Schule perfekt angepasstes Stück schreiben können oder wie sie zwei Stunden mit toller Unterhaltung im Fluge vergehen lassen können?



Häufig geraten in Komödien einzelne Charaktere flächig und einem Klischee verbunden. Dadurch wird es den Schauspielern nicht leicht gemacht, individuellen Glanz auszustrahlen oder persönlich gefärbte Interpretation der Rolle auf der Bühne zu präsentieren.

Allerdings holen die Schauspieler am Schyren-Gymnasium aus den Klischees alles, was möglich ist, auf den Punkt genau heraus. Besonders hervorgehoben werden müssen Fiona Maier, als Psychologieprofessorin,

Felix Koch als erster eigentlich verlorener Sohn, Sebastian Suttner als zweiter verlorener Sohn und vor allem

Christoph Minkenberg als chauvinistischer Familienpatriarch.

Einen wunderbaren Kontrapunkt zur „feinen Gesellschaft“ setzt Benedikt Starringer als bayerischer Schreinermeister mit „reizender“ Familie.

Kristin Buhr und Sofia Prummer überzeugen in ihren Rollen so, dass ihnen die Polizei, die Psychologin, ja fast auch der Zuschauer glaubt, sie seien unschuldig.


„Es ist schon wieder was passiert“, murmelt einer der Söhne der Bestatterin fortlaufend – ja, das kann man sagen: In der Schulspielgruppe von Rose Heyl-Wippl und Ruth Knoll ereignen sich absolut sehenswerte, überraschende Dinge. Für den Zuschauer ist dabei gute Unterhaltung und Vergnügen an sehr guten schauspielerischen Leistungen auf breiter Ebene inbegriffen.



Auch die Gestaltung des Bühnenbildes liegt in Schülerhand. Entworfen wurde es von Isabella Mayr, Diana Kreisl und Kristin Buhr, drei Schülerinnen der Kollegstufe. Für die Technik waren – verlässlich wie immer – die Schüler der Technikgruppe „Licht und Ton“ um Hans Lindenmüller zuständig.


Animierte Bildershow von der Uraufführung
Text und Fotos: © Hans-Georg Haehnel, Pfaffenhofen 2010