Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen
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Zugverhalten der Störche

 

Für Störche ist der normale Flug sehr anstrengend. Wann immer es möglich ist, segeln sie statt mit den Flügeln zu schlagen. Deshalb suchen sie warme Aufwinde (Thermik), um sich in die Höhe zu schrauben und dann segelnd größere Strecken zu überwinden. Aufgrund fehlender Thermik über den Meeren vermeiden Störche den Streckenflug auf direktem Weg über das Mittelmeer. Sie benutzen den streckenmäßig längeren, aber energetisch deutlich günstigeren Weg und umfliegen das Mittelmeer.

Auf dem Weg nach Afrika stehen den Störchen nur zwei kurze Überquerungsmöglichkeiten zur Verfügung: Gibraltar im Westen und der Bosporus im Osten. Entsprechend ihrer Zugrouten unterscheiden wir Weststörche und Oststörche. Deutschland ist nach diesem Schema unterteilt in die östliche Storchenpopulation, die „Oststörche“, die über den Bosporus, Israel und Ostafrika bis Südafrika fliegt, und in die westliche Population, die „Weststörche“, die über Spanien nach Marokko bis Westafrika fliegt.

In der Mitte gibt es eine sogenannte Zugscheide, die diese beiden Populationen trennt. Hier gibt es einen Bereich, in dem sich beide Zugrichtungen überlappen und genau in diesem Bereich liegt Bayern. Es ist daher nicht leicht zu beurteilen, wohin unsere Störche im Winter ziehen. Eine wichtige Information sind hier die Ringe der Horststörche, die ihnen als Jungvögel im Nest angelegt wurden. Auf dem Foto ist beispielhaft ein Ring zu sehen, den die Jungstörche im Juni 2010 bei der Beringungsaktion im Pfaffenhofener Landkreis erhalten haben.

In allen Nestern im Pfaffenhofener Landkreis finden wir Störche mit Ringen aus Frankreich. Also handelt es sich bei unseren Störchen um Weststörche. Auch ein Altstorch aus dem Jahr 2012 vom Pfaffenhofener Horst trug einen silbernen Ring mit der Inschrift FRANCE (siehe Tagebuch). Sehr wahrscheinlich ist dieser Storch auch in diesem Jahr wieder am Brutgeschehen beteiligt.

Viele Störche ziehen jedoch nicht mehr bis nach Afrika, sondern bleiben im Winter auf dem europäischen Festland in Spanien und Portugal, da in diesen Ländern auch in den Wintermonaten ausreichend Nahrung vorhanden ist. Diese Störche sind im Frühjahr deutlich früher in ihren Brutgebieten zurück.

Eine zunehmende Zahl von bayerischen Störchen hat den Zug ins Winterquartier vollständig aufgegeben. Diese Störche bleiben als Überwinterer auch in den Wintermonaten an ihren Sommerstandorten und suchen in großem Umkreis nach Nahrung.

© Dr. Elke Leppelsack, Pfaffenhofen 2013

Unsere Störche

Geschichte der Pfaffenhofener Störche

Allgemeine Informationen zum Weißstorch